Magnesium in der Schwangerschaft

Magnesium & Schwangerschaft

Welches Magnesium und wie viel Magnesium?

Auf einen Blick:

    ❖ Der essentielle Mineralstoff Magnesium ist auch in der Schwangerschaft von großer Bedeutung. Daher sollten schwangere Frauen ausreichend magnesiumhaltige Lebensmittel verzehren sowie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Zu den Ursachen für die Entstehung eines Magnesiummangels in der Schwangerschaft zählen unter anderem der erhöhte Bedarf und Ernährungsfehler.

 

    ❖ Laut den D-A-CH-Referenzwerten der DGE liegt der Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft (je nach Alter der Frau) zwischen 310 bis 350 Milligramm Magnesium pro Tag. Wissenschaftler und Ärzte empfehlen mit der Magnesium-Supplementation so früh wie möglich zu beginnen und diese bis zur Geburt und darüber hinaus fortzusetzen, da auch während der Stillzeit ein erhöhter Bedarf an Magnesium besteht.

Im Folgenden wollen wir dir erklären welche Rolle Magnesium in der Schwangerschaft spielt, wie es zu einem Magnesiummangel während Schwangerschaft kommen kann und was du bei der Einnahme und Dosierung von Magnesiumpräparaten beachten solltest.

Aufgrund des erhöhten Bedarfs ist Magnesium auch während der Schwangerschaft von großer Bedeutung

Magnesium übernimmt als wichtiger Bestandteil von Körperzellen und -flüssigkeiten eine Vielzahl von Aufgaben im menschlichen Organismus. Aufgrund des erhöhten Bedarfs ist Magnesium auch während der Schwangerschaft von großer Bedeutung. 

Magnesiummangel während der Schwangerschaft

Ein Magnesiummangel kann bei Erwachsenen durch Ursachen wie eine zu geringe Aufnahme von Magnesium mit der Nahrung, einen erhöhten Magnesium-Tagesbedarf oder durch eine zu hohe Ausscheidung über die Nieren entstehen.[1] Auch während der Schwangerschaft kann es aufgrund des erhöhten Magnesiumbedarfs zu einem Magnesiummangel kommen. In der Regel ist dieser bei schwangeren Frauen nicht weiter problematisch und kann über eine ausgewogene Ernährung oder über ein vom Arzt empfohlenes Magnesiumpräparat ausgeglichen werden. Häufig sind Ernährungsfehler für die Entstehung eines Magnesiummangels in der Schwangerschaft verantwortlich. Erste Anzeichen für einen Mangel an Magnesium können verstärkte Schwangerschaftschaftsübelkeit, leichte Verkrampfungen der Gebärmuttermuskulatur und Muskelverspannungen sein.[2] Die aufgezählten Mangelerscheinungen sind jedoch nicht eindeutig bzw. ausschließlich einer Hypomagnesiämie zuzuschreiben. Daher solltest du die genauen Ursachen und Symptome mit deinem Frauenarzt besprechen. Dieser wird dich auch darüber aufklären, ob Magnesium in der Frühschwangerschaft bzw. zu Beginn einer Schwangerschaft eingenommen werden kann.

Magnesiumbedarf Schwangerschaft

Durch das Wachstum des ungeborenen Kindes und des Mutterkuchens (Plazenta) steigt der Bedarf an Magnesium. Zusätzlich ist die Ausscheidung des Mineralstoffes aufgrund hormoneller Veränderungen bei schwangeren Frauen um ca. 20 Prozent erhöht.[2] Laut den D-A-CH-Referenzwerten der DGE liegt der Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft daher zwischen 310 bis 350 Milligramm Magnesium pro Tag. Für schwangere Frauen ab 19 Jahren wird eine Zufuhr von 310 Milligramm Magnesium pro Tag empfohlen.[3] Dahingegen liegt der Magnesium-Tagesbedarf für schwangere Frauen unter 19 Jahren bei 350 Milligramm.[3] In den meisten Fällen kann der schwangerschaftsbedingte höhere Magnesiumbedarf durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung abgedeckt werden. Dennoch kann es gerade in der Schwangerschaft aufgrund von Ernährungsgewohnheiten oder sich ändernden Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen mitunter schwierig sein, diese Empfehlungen einzuhalten. Zudem kann auftretende Übelkeit die gewohnte Nahrungsaufnahme und die Verdauung zusätzlich erschweren.[4]

Möchtest du deine Magnesiumzufuhr verbessern oder einem Magnesiummangel vorbeugen, dann solltest du dich an einen Arzt wenden und Magnesiumpräparate nur nach Rücksprache mit diesem supplementieren. In einer ärztlichen Beratung kann außerdem besprochen werden, ab wann Magnesium in der Schwangerschaft eingenommen werden sollte und welche Dosierung sinnvoll ist.

Ab wann Magnesium in der Schwangerschaft ergänzend zur Ernährung supplementiert werden sollte, lässt sich nicht allgemein festlegen. Manche Wissenschaftler und Ärzte empfehlen mit der Magnesium-Supplementation so früh wie möglich zu beginnen und diese bis zur Geburt und auch darüber hinaus fortzusetzen.[2] Demnach ist es nicht genau vorgegeben bis wann Magnesium in der Schwangerschaft eingenommen werden kann und wann man es absetzen soll. Ist die Supplementation von Eisen und Magnesium in der Schwangerschaft notwendig, sollte zwischen der Einnahme der beiden Präparate ein Abstand von zwei bis drei Stunden eingehalten werden, um mögliche Wechselwirkungen der Nährstoffe zu vermeiden.[1]

Die Einnahme von Magnesium in der Schwangerschaft sollte in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen

Bei bestimmten Schwangerschaftskomplikationen oder einer nachgewiesenen Hypomagnesiämie kann es vorkommen, dass der behandelnde Arzt die zusätzliche Gabe von Magnesiumpräparaten verordnet. Besonders (nächtliche) Wadenkrämpfe werden auf einen Magnesiummangel in der Schwangerschaft zurückgeführt und können bereits in der zweiten Schwangerschaftswoche aufgrund einer muskulären Überregbarkeit auftreten. Des Weiteren soll Magnesium gegen vorzeitige Wehen helfen.[5][6]

Zu viel Magnesium kann auch in der Schwangerschaft zu unerwünschten Nebenwirkungen wie z.B. Durchfall, Erbrechen, Schwindel und Müdigkeit führen.[1][7] Generell ist eine Magnesium-Überdosierung jedoch bei einem gesunden Menschen nicht möglich, da unser Körper das überschüssige Magnesium über die Nieren ausscheidet.[8]

Während der Stillzeit liegt der Magnesiumbedarf bei 390 Milligramm Magnesium pro Tag und ist damit erhöht. Da der Säugling nach der Geburt durch das Stillen über die Muttermilch mit allen nötigen Nährstoffen versorgt wird, werden dadurch gleichzeitig die körpereigenen Magnesiumspeicher der Mutter verbraucht. Daher kann es aufgrund des erhöhten Bedarfs sinnvoll sein, die Einnahme von Magnesium beim Stillen fortzusetzen.[2] In der industriell hergestellten Säuglingsanfangsnahrung sind zudem alle Nährstoffe enthalten, die der Säugling benötigt.

Magnesium ist in Nüssen und Trockenobst enthalten

Den täglichen Bedarf über Lebensmittel mit Magnesium in der Schwangerschaft zu decken, ist nicht schwer und sogar wesentlich effektiver für eine nachhaltige Versorgung mit dem Mineralstoff.

Magnesiumhaltige Lebensmittel sind:

Welches Präparat in der Schwangerschaft geeignet ist, hängt von der Empfehlung des Arztes ab. Bei Kombipräparaten sollte zudem auf die Dosierung der weiteren Inhaltststoffe bzw. Nährstoffe geachtet werden. Zu den gängigsten Darreichungsformen von Magnesium gehören Magnesium-Tabletten, Magnesium-Kapseln, Magnesium-Brausetabletten und Magnesium-Granulat. Des Weiteren gibt es Magnesium auch als Magnesium-Spray, Magnesium-Gel, Magnesium-Öl oder Magnesiumpulver zu kaufen. Generell gilt jedoch: Bevor Magnesium in Form von Tabletten etc. in der Schwangerschaft eingenommen wird, sollten schwangere Frauen immer einen Arzt konsultieren.

Wer schreibt hier?

 

Leona Grenzow hat Ernährungswissenschaften studiert und ihr leidenschaftliches Interesse für gesunde Ernährung und die Naturwissenschaften früh entdeckt. Schon in jungen Jahren hat sie die Zutatenlisten beim Einkaufen mit ihren Eltern sehr genau inspiziert. Heute schreibt sie bei nu3 über Ernährung und Gesundheit, um anderen Menschen zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu verhelfen.

Einzelnachweise und Anmerkungen:

Oktober 23, 2019
Leona Grenzow